Manganknollen - Eine Projektarbeit
Team Al-Flo-Wi
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Umweltauswirkungen in Zahlen und Größen

 

„Ein zukünftiger Abbau der Knollen wird als wirtschaftlich rentabel angesehen, wenn die Manganknollen mit 10 kg Trockenmasse pro Quadratmeter auftreten und ein Abbau von ca. 2 Mio t Knollen pro Jahr über 20 Jahre möglich ist. Um diese Mengen zu gewährleisten, müssen Knollen von einer Fläche von ca. 200 km² pro Jahr bzw. ca. 70 Fußballfeldern pro Tag gewonnen werden.“49

Diese Daten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) beziehen sich auf das deutsche Lizenzgebiet im Pazifik und dienen als Ausgangsbasis für folgende Berechnungen.

Das bedeutet für Deutschland:

200 km² x 20 Jahre = 4.000 km² in 20 Jahren.

In 20 Jahren müssten auf einer Fläche von 4.000 km² Knollen abgebaut werden. Das entspricht mehr als der Fläche von Mallorca (3.640 km2).

Wie viele Kollektorfahrzeuge werden hierfür benötigt?

200 km² : 365 Tage = 547.945 m² pro Tag.

547.945 m² : 24 h = 22.831 m² pro Stunde.

 

Die Internationale Meeresboden-Behörde (IMB) hat bereits an mehrere Länder und Aufraggeber Explorationslizenzen vergeben.

Sobald ein wirtschaftlich rentabler Abbau möglich ist, werden sicherlich mehrere staatliche Konsortien oder auch internationale Bergbauunternehmen mit dem Ernten der Manganknollen beginnen. Für die folgenden Berechnungen wird davon ausgegangen, dass ungefähr 10 Staaten bzw. Unternehmen den Abbau durchführen.

10 x 200 km² x 20 Jahre = 40.000 km² in 20 Jahren. Das entspricht fast der Fläche der Schweiz (41.277km2).

10 x 200 km² : 365 Tage = 5,48 km² pro Tag

5,48 km² : 24 h = 228.310 m² pro Stunde

 

  Bild: Manganknollenvorkommen als Länderdarstellung im Ozean

 Bild: Manganknollenvorkommen der vier größten Gebiete als Länderdarstellung im Ozean (1x Brasilien, 1x Indien und 1x Sambia im Pazifik, sowie 1x Sambia im Indischen Ozean)

 

Die bekannte Gesamtfläche, in der Manganknollen liegen:

Clarion-Clipperton-Zone (CCZ) – ca. 9 Millionen km², etwa die Größe Brasiliens (8.514.577 km²).

Peru Becken – etwa halb so groß wie die CCZ, also 4,5 Millionen km², das ist größer als Indien (3.287.263 km²).

Penrhyn-Becken – Fläche von ungefähr 750.000 km², etwa die Größe von Sambia (752.618 km²).

Indischer Ozean – ebenfalls ungefähr 750.000 km², also wieder so groß wie Sambia (752.618 km²).

Zum Vergleich: Deutschland ist 357.022 km² groß

In weiteren Meeresgebieten gibt es auch Manganknollenvorkommen, jedoch ist deren Menge nicht nennenswert, diese Gebiete bleiben hier unberücksichtigt.51

Die Clarion-Clipperton-Zone, das Peru-Becken, das Penrhyn-Becken und der Indische Ozean bilden zusammen die vier Meeresregionen, in denen der Manganknollenabbau stattfinden wird. Die gesamte Abbaufläche beträgt so ca. 15 Millionen km².

Bei ca. 15 Mio km² Gesamtfläche der Abbaugebiete (100%) und bei einem Abbau von 10 x 200 km² (damit es rentabel ist) pro Jahr, entspricht das 0,013 % der gesamten Abbaufläche, welche in einem Jahr abgebaut werden würde.

Bei dieser Abbaugeschwindigkeit würden die Rohstoffvorkommen für:

15 Mio km2 : 10 x 200 km2/Jahr = 7.500 Jahre reichen.

 

49

Kuhn, Thomas; Rühlemann, Carsten; Wiedicke-Hombach, Michael; Rutkowsky, Julia; von Wirth, Hermann-Josef; Koenig, Dieter; Kleinen, Torsten und Mathy, Torsten: Tiefseeförderung von Manganknollen in Schiff & Hafen, Mai 2011, Seite 78, URL: https://germanyatitsbest.de/content/bp/5592b2653a0bc0c68c0d2af6a4d26cd4_54379702_schiffhafen_meeresbergbau.pdf

 

50

Kuhn, Thomas; Rühlemann, Carsten; Wiedicke-Hombach, Michael; Rutkowsky, Julia; von Wirth, Hermann-Josef; Koenig, Dieter; Kleinen, Torsten und Mathy, Torsten: Tiefseeförderung von Manganknollen in Schiff & Hafen, Mai 2011, Seite 80, URL: https://germanyatitsbest.de/content/bp/5592b2653a0bc0c68c0d2af6a4d26cd4_54379702_schiffhafen_meeresbergbau.pdf

 

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WOR3: World Ocean Review, dritte Ausgabe, Kapitel 2 - Tagebau am Meeresgrund - Begehrte Manganknollen, Kapiteldownload S.66ff, URL:

http://worldoceanreview.com/wor-3-uebersicht/mineralische-rohstoffe/manganknollen/